Oasen

Ägypten Oasen Die Kultur der ägyptischen Oasen wurzelt in ihrer Jahrtausende alten Geschichte. Entlang eines alten ausgetrockneten Arms des Nils hatten sich vor 10.000 Jahren die ersten Bewohner in den fruchtbaren Senken niedergelassen. Die Orte dienten den Karawanen über Jahrhunderte als Handelsplatz für Vieh, Salz und Datteln. Noch heute leben die Einwohner nach alten Traditionen und es scheint, als sei hier inmitten der sprudelnden Quellen und schattigen Palmen das Leben stehen geblieben.

Die berühmtesten Oasen

Zu den berühmtesten Oasen gehören Bahariya, Farafra, Dakhla und Kharega, die sich wie Perlen an einer Kette durch die 100 Meter tiefe Senke der östlichen libyschen Wüste ziehen. Nur die Nähe des Grundwassers hat diese Oasen entstehen lassen. Während einer Rundreise begegnen den Besuchern nicht nur pittoreske und atemberaubende Naturwunder, eine Fahrt entlang der alten Handelsroute bietet ebenso die ideale Gelegenheit, Land und Leute in ihren Ursprüngen kennen zu lernen.

Bahariyya

Bahariya liegt über 300 Kilometer westlich von Kairo inmitten der „schwarzen Wüste“, die ihren Namen dem eisen- und dolorithaltigen Boden verdankt. Bahariya ist, wie die anderen Oasen auch, seit Menschengedenken berühmt für ihre Schwefelquellen. Der Ain al-Beschmo ist ein Wasserlauf, der aus einer in die Felsen geschlagenen 30°C heißen Quelle gespeist wird. Die größte Ansiedlung der Bahariya heißt Bawiti. Hier finden sich auch die meisten Hotels, Märkte und Cafés. Weiter geht die Fahrt in die kleine Oase Farafra. Etwa 2000 Einwohner leben hier in ihren malerischen blauen Häusern. Doch bis dahin durchqueren die Reisenden entweder mit dem Jeep – oder noch besser mit dem Kamel – die „weiße Wüste“. Diese einmalige Landschaft beeindruckt mit ihren bizarren Felsformationen aus abgelagertem Muschelkalk. Die schneeweißen pittoresken Skulpturen wirken wie von Künstlerhand erschaffen und nicht umsonst gilt die „weiße Wüste“ als einer der sehenswertesten Naturwunder des Landes.

Dakhla

Weiter südlich liegt die Oase Dakhla, die durch die Schönheit ihrer Landschaft bekannt ist. Schwefelbäder, römische Gräber und Tempelanlagen bezeugen die Hochkultur, die sich hier über Jahrtausende entwickelt hat. Teppichwebereien und Töpfereien spiegeln sowohl die Geschichte als auch das alltägliche Leben der Wüstenbewohner. In Kharga schließlich erwartet den Besucher der berühmte Hibistempel. Er wurde bereits im 6. Jahrhundert v. Chr. von den Persern und Ptolemäern erbaut und gehört zu den wenigen, gut erhaltenen persischen Baudenkmälern. Besonders beeindruckend sind auch die über 200 Lehmziegelkapellen von Bagawat, die alte Wandmalereien mit jüdisch-christlichen Motiven zeigen.

Siwa

Siwa kann zu Recht als die berühmteste ägyptische Oase bezeichnet werden. Sie liegt im Nordwesten des Landes etwa 600 Kilometer westlich von Kairo in der Nähe der libyschen Grenze und sollte gesondert angefahren werden. Siwa wird landschaftlich von zwei großen Salzseen sowie von weiten Dattel- und Olivenhainen geprägt. Im Zentrum des Interesses liegen jedoch der sagenumwobene Amuntempel, das Bad der Kleopatra und das Orakel von Aghurmi. Die Stätte zählte im Altertum neben Delphi und Dodona zu den drei bedeutendsten Orakeln. Im Jahr 331 v. Chr. wurde Alexander der Große hier als Sohn des Gottes Amun bestätigt.