Politik
Laut der Verfassung, die aus dem Jahr 1971 stammt, ist Ägypten eine Präsidialrepublik. Das Staatsoberhaupt des nordafrikanischen Landes ist seit dem Sturz von Langzeitpräsident Mubarak und seinem Nachfolger Mohamed Mursi, General Abdelfattah al-Sisi.
Das ägyptische Parlament
Das ägyptische Parlament, die Volksversammlung, besteht aus insgesamt 454 Mitgliedern. Dieses Parlament muss sich laut Verfassung zur Hälfte aus Arbeitern und Bauern zusammensetzen. Wahlberechtigt ist jeder Ägypter ab 18 Jahren.
Es gibt insgesamt 222 Wahlkreise, in denen jeweils zwei Abgeordnete gewählt werden. Ägypten besteht aus 27 Gouvernements, an deren Spitze jeweils ein Gouverneur steht. Die derzeitige Regierungspartei ist die nationaldemokratische Partei (NDP). Eine Legislaturperiode dauert in Ägypten fünf Jahre. Ägypten, das die stärkste Militärmacht Afrikas darstellt, ist Mitglied in der UN sowie in der Welthandelsorganisation (WTO), der Arabischen und Afrikanischen Liga.
Seit im Sommer 2012 das Repräsentantenhaus aufgelöst worden war, hatte Ägypten kein gewähltes Parlament mehr gehabt. 2015 wurden dann erneut Parlamentswahlen abgehalten und im Januar 2016 wurde der Juraprofessor Ali Abdel-Al zum Parlamentspräsidenten gewählt.
Von Mubarak bis Al-Sisi
Zu Beginn des Jahres 2011 war das ägyptische Volk auf die Straße gegangen, um gegen die Herrschaft des seit 1981 regierenden Präsidenten Husni Mubarak zu protestieren. So wurde dieser dann auch letztendlich gestürzt. 2012 trat Mohamed Mursi als erster frei gewählter Präsident des Landes sein Amt an. Doch trotz dieses Wechsels kehrte immernoch keine Ruhe ein. Mursi wurde 2013 nach Protesten seines Amtes enthoben.
Als Gewinner der Wahlen 2014 ging der General Abdelfattah-al-Sisi hervor, welcher sich vor allem durch Menschenrechtsverletzungen, Repression und einem sehr autoritären Regierungsstil einen eher zweifelhaften Ruf geschaffen hat. So entwickelte sich das Land Stück für Stück zurück zu den Zuständen, die vor dem Arabischen Frühling herrschten.