Horus-Tempel
Der Tempel des Horus befindet sich in der ägyptischen Stadt Edfu. Der Bau des Tempels begann 237 v. Chr. unter dem Pharao Ptolemäus III. Euergetes I. und wurde erst im Jahr 57 v. Chr. beendet. Die Bauarbeiten dauerten somit insgesamt 180 Jahre an und fanden unter der Leitung von insgesamt elf Pharaonen statt.
Herkunft
Der Horus-Tempel ist heute der am besten erhaltene Tempel Ägyptens. Horus stammt vom Totengott Osiris und dessen Schwester Isis ab. Seine Gattin war Hathor von Dendera, mit der er einen Sohn hatte, Harsomtus. Die alten Ägypter sahen Horus als den Vater des jeweilig herrschenden Königs an. Daher wurden die Horusnamen auch symbolisch im Namen der Könige, die sie zu Beginn ihrer Regierungszeit erhielten, geführt.
Der Tempel
Am Eingang des Horus-Tempels stehen zwei Falkenstatuen. Sie bestehen aus schwarzem Granit und verkörpern den Gott Horus. Des Weiteren befinden sich im Eingangsbereich zwei Pylontürme, die mit einem Bild verziert wurden. Auf dem Bild wird der König dargestellt, wie er sich mit seinem Schwert ägyptischen Feinden entgegenstellt.
Nach den Pylontürmen gelangen Besucher des Tempels in den Säulenhof, welcher von 32 Säulen umgeben ist. Die Säulen besitzen Kapitelle, die mit unterschiedlichen Blüten- und Blattformen versehen sind. Ein großer Altar stand einst im Zentrum des Hofes. Die Erbauung des Säulenhofes geht auf die Zeit 116 bis 71 v. Chr. zurück.
Hinter dem Säulenhof liegt das Pronaos. Die aus dreimal sechs Kompositsäulen bestehende Säulenhalle ist 1,5 m hoch und 34 m breit. Auf der linken Seite des Pronaos befindet sich eine kleine Kapelle, in der der Königspriester seine Riten durchführte. Auf der rechten Seite gibt es ebenfalls einen kleinen Raum, der vermutlich als Bibliothek diente. Vom Pronaos gibt es sowohl auf der linken als auch auf der rechten Seite einen Zugang zu einem Gang, der vom Säulenhof aus zwischen der Umfassungsmauer des Tempelhauses und den Außenwänden des Tempels entlang führt. Auf das Pronaos folgen die Große Halle, die Opfertischhalle und schließlich das Sanktuar. Hier befand sich einst eine Statue von Horus. In der Opfertischhalle gibt es zwei Eingänge zu einem weiteren Gang, der außen um das Sanktuar herumführt. Von diesem Gang gehen wiederum Räume ab, die als Kapellen für weitere Gottheiten dienten.
Das gesamte Bauwerk ist mit einer Vielzahl von Inschriften und Bildern versehen. Sie belegen nicht nur den Bau des Horus-Tempels, sondern schildern auch das Leben des Gottes Horus und die Kämpfe gegen seine Feinde.