Tal der Könige
Die Entdeckung des Tals der Könige
Am Rande der Wüste, gegenüber von Karnak, machte Howard Carter am 4. November 1922 im Tal der Könige eine Entdeckung, die die ganze Welt bis heute in Staunen versetzt. Zwei Tage später schickte er ein Telegramm mit folgendem Wortlaut an Lord Carnarvon, der Carters Ausgrabung finanzierte: „Habe endlich wunderbare Entdeckung im Tal gemacht; ein großartiges Grab mit unbeschädigten Siegeln; bis zu Ihrer Ankunft wieder alles zugedeckt; Gratuliere!“
Howard Carter hatte das bis heute berühmteste Grab im Tal der Könige entdeckt: Die letzte Ruhestätte des jung verstorbenen Pharao Tutanchamun. Nachdem Carnarvon aus England nach Ägypten geeilt war, machte sich Carter in seinem Beisein daran, die eigentliche Sargkammer zu öffnen. Er bohrte ein kleines Loch in die Wand, die den Eingang zur Kammer verschloss, und schaute hindurch. Ihm stockte der Atem. Als Carnarvon ungeduldig fragte, ob er etwas sehe, konnte Carter nur fassungslos stammeln: „Ja, wunderbare Dinge.“
Denn hinter der Mauer befand sich ein Goldschatz, wie ihn die Welt zuvor noch nicht gesehen hatte. Der Schatz des Tutanchamun war der Aufmerksamkeit der Grabräuber, die sein Jahrhunderten im Tal der Könige ihr Unwesen trieben, entgangen. Es war ihnen nicht gelungen, bis zur Grabkammer vorzudringen, und so sind die Grabbeigaben für den früh verstorbenen Pharao noch heute in voller Schönheit zu bewundern.
Ausflüge ins Tal der Könige
Die Geheimnisse der Grabanlagen
Im Tal der Könige fanden vorwiegend die Herrscher der 18. bis 20. Dynastie des Neuen Reiches (ca. 1550 vor Christus bis 1069 vor Christus ihre letzte Ruhestätte. Fast das gesamte Gebiet von Theben-West ist eine einzige Totenstadt, die ihre Schätze und Geheimnisse noch längst nicht alle preisgegeben hat. Mehr als sechzig Gräber wurden auf diesem Areal bis heute entdeckt und erforscht, und die Grabungen gehen unvermindert weiter.
So setzte der Chef der Ägyptischen Altertümerverwaltung, Dr. Zahi Hawass große Hoffnungen in die Erforschung der prunkvollen Grabanlage von Sethos I. mit der schlichten Bezeichnung KV17. Solche Bezeichnungen werden für die Gräber im Tal der Könige verwandt, seit John Gardner Wilkinson im Jahre 1827 durch das Tal wanderte und die Gräber, die er dort fand, mit durchlaufenden Nummern versah. Das vorangestellte „KV“ ist die Abkürzung für „Kings´ Valley“. Nun, KV17 brachte bisher noch nicht die erhofften neuen Funde und Erkenntnisse, denn der Schacht, den Zahi Hawass hinabstieg, endete plötzlich an einer Wand.
Doch eines ist sicher: Das Tal der Könige hält noch viele Überraschungen bereit.